"Landschaft 6", 2006, Sepiatusche und Acryllack auf Leinen, 150 cm x 200 cm
Bei den seit 2008 entstandenen grossformatigen Landschaftspanoramen beschäftige ich mich nicht mit dem Abbild. Es sind keine fotografischen Wiedergaben, obwohl die Grundlage meiner Kompositionen reale Landschaften sind.
Ich benutze Landschaftsmotive vorgefundener und selbst aufgenommener Bilder. In einem weiteren Schritt digitalisiere ich meine Vorlagen und bearbeite diese am Computer und vereinfache so das gesamte Erscheinungsbild. Die digitalisierten Bilder werden mit Hilfe einer Schablone und stark verdünnter Tusche, auf die rohe Leinwand übertragen.
Dadurch heben sich Steinformationen vom Grund ab und schweben scheinbar ohne Bodenhaftung im leeren Raum. Ich bemühe mich um Vollständigkeit der gemalten Gegenstände und lasse um sie herum Raum, damit die Betrachter mit ihren Gedanken und Empfindungen noch Platz finden. Ich spiele mit dem Geheimnisvollen und der Imagination. Immer wenn sie das Bild ansehen, soll es sich ändern, so wie sich auch ihre eigenen Stimmungen und Empfindungen ändern. Nicht nur beinhalten diese Abstraktionsprozesse die Entfernung von jeglichen Zeichen und Merkmalender Zivilisation, sondern das ich den Eindruck und die Illusion real existenter Natur aufrechterhalten kann, ohne jedoch eine erkennbare Referenz zu existierenden Landschaften herzustellen.
Einerseits repräsentieren die Bilder eine Sachlichkeit. Andrerseits ist es ein Arbeiten an künstlichen Welten, in denen sich Atmosphären als Resultat von Inszenierungsformen ergeben. Das ist für mich keine melancholische Klage über entschwundene Paradiese. Sie sind Ausdruck für eine Erfahrung, die jenseits politisch kultureller Kodierungen ist. Das Resultat ist eine modellierte Realität eine Landschaft als symbolische Konstruktion, als Gedanke zu evozieren und als Empfindung wahrnehmbar zu machen. Die Repräsentation der Landschaft wird zur Gegenwart des Bildes. Orte zwischen Bild und Wirklichkeit.